Türkische Strafzölle auf amerikanische Waren

Auch die Türkei hat auf die amerikanischen Strafzölle auf Stahl- und Aluminium-Produkte reagiert und ihrerseits Strafzölle beschlossen. Diese betreffen unter anderem Kohle, Papier, landwirtschaftliche Produkte wie Nüsse oder Tabak, Kosmetik und Autos. Eine genaue Auflistung finden Sie hier. Die Wirtschaftskammer hat bereits darauf hingewiesen, dass für Exporteure in die Türkei Ursprungsnachweise der Waren erforderlich sind. Damit erhöht sich nun leider erneut der bürokratische Aufwand, denn die Türkei steht an 17. Stelle der wichtigsten Handelspartner Österreichs. Die „Exporter’s Declaration“ kann bei österreichischen Herstellern der Ware ein vereinfachtes Vorgehen darstellen, diese finden Sie ebenfalls hier.

Unterdessen hat sich ein „Wettkampf“ entwickelt, um Europa im beginnenden Handelskrieg zwischen den USA und China auf eine Seite zu ziehen. Während China logischerweise weiterhin den Freihandel befürwortet und diesen durch die US-Strafzölle bedroht sieht, hat die USA laut Medienberichten den deutschen Autobauern eine Null-Lösung, also den Abbau sämtlicher Zölle auf Automobile, vorgeschlagen.

Europa sitzt in diesem Streit in der Mitte – fürchtet sie doch einerseits, oft auch berechtigterweise, Technologieraub und Wirtschaftsspionage durch China und andererseits US-Strafzölle auf europäische Autos, die einem wirtschaftlichen Fiasko gleichkämen. Die Weltwirtschaft ist aber mittlerweile dermaßen verwoben, dass deutsche Autos, die in den USA produziert, nach China exportiert werden – Daimler und BMW machen es vor! Die Entscheidung zwischen Ost und West dürfte also nicht einfach werden, und kommt eher einem diplomatischen Tauziehen gleich, denn Europa braucht beide Wirtschaftspartner: China und die USA.

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